CSA Interview Reihe – Christian Redl
Lieber Christian, du bist weltweit einer der erfolgreichsten Extremsportler in einer spektakulären Sportart – dem Freitauchen. Wie bist du dazu gekommen? War das Wasser schon immer deine Leidenschaft?
Ich hab schon früh gemerkt – Wasser ist mein Element! Mit 6 Jahren habe ich bereits mit dem Schnorcheln begonnen, mit 10 Jahren das Gerätetauchen. Ich wollte immer Berufstaucher werden auf einer Ölplattform. Aber mit 16 oder 17 hab ich dann den Film „Im Rausch der Tiefe“ gesehen und da wusste ich es, ich wollte Weltrekordhalter im Freitauchen werden. Übrigens hab ich dann einen zweiten Film gesehen – Wallstreet, deshalb Banker 😊 Aber ich wollte immer professioneller Luftanhalter werden und mit 30 hab ich den Schritt gemacht.
Du suchst dir immer wieder den Grenzbereich aus. Wie gehst du damit um? Kann man Risiken auch minimieren?
Ich werde oft gefragt, ob ich Angst im Wasser habe – NEIN – es wäre fatal und ich würde eine Grenze haben. Was ich habe, ist Respekt und der ist wichtig, um das Risiko zu minimieren. Es ist eines meiner Lieblingsthemen bei Vorträgen. Man muss den Unterschied zwischen Angst – Gefahr – Respekt verstehen und damit lernen umzugehen. Angst ist ein limitierender Faktor und eigentlich nicht nötig. Allerdings braucht man Respekt sonst wird es gefährlich.
Du steckst dir immer wieder neue Ziele. Wie schaffst du es, deine Ziele auch zu erreichen? Es wird doch zwischendurch auch mal Rückschläge geben?
Nicht jeder Weltrekordversuch gelingt, das stimmt. Allerdings ist das keine Niederlage für mich, sondern ein Weg, um noch besser zu werden. In meinen Niederlagen habe ich die größten Dinge über mich gelernt. Außerdem kann jeder jedes Ziel erreichen, man muss sich nur zwei Fragen stellen: „Warum?“ und „Wie sehr?“. Klingt eigentlich einfach – oder? Wenn das Warum und Wie sehr groß genug sind, dann wird man z.B. vom problemorientierten Denker zum lösungsorientierten Denker. Dann hat man auch die Ausdauer, um seine Ziele zu erreichen.