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Deutsche sind so digital unterwegs wie nie

Die deutsche Bevölkerung wird immer digitaler. Ein entsprechendes Fazit hat die Studie der Initiative D21 mit Staatssekretär Matthias Machnig gezogen, welche im Rahmen der Digital-Index 2017/2018 im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgestellt wurde. Dieser Untersuchung zu Folge gibt es bei den Deutschen eine positive Entwicklung hinsichtlich der digitalen Nutzung. Allerdings ist auch ein Viertel der Bevölkerung von der digitalen Gesellschaft weitgehend ausgeschlossen.

Die Initiative D21 gibt seit dem Jahr 2013 einen umfangreichen Bericht über die Entwicklung zur digitalen Gesellschaft in Deutschland ab. Der diesjährige Digital-Index wird in der Studie mit 53 Indexpunkten angegeben – damit sind die Deutschen so digital wie nie zuvor. Erstmals nutzen laut der Studie beispielsweise über 80 Prozent der Deutschen das Internet. Insgesamt steht eine Skala von 0 bis 100 Punkten zur Verfügung. Hierbei werden die Komponenten Zugang, Nutzung sowie Offenheit als eine einzige Kennzahl zusammengefasst. Seit 2013 ist der Wert zum ersten Mal um zwei Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Insbesondere in den Komponenten Kompetenz und Offenheit war ein Anstieg bei der deutschen Bevölkerung zu verzeichnen. Insgesamt sei der Digitalisierungsgrad in Deutschland jedoch bloß auf mittlerem Niveau. „Wir beobachten zwar eine positive Entwicklung: Immer mehr Menschen bewegen sich souveräner, kompetenter und aufgeschlossener in der digitalen Lebenswelt“, erklärt der Präsident der Initiative D21 Hannes Schwaderer. „Doch nach wie vor fühlen sich viele nicht für die digitale Welt gewappnet. 32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Dynamik und Komplexität der Digitalisierung überfordere. Um nicht große Teile der Bevölkerung dauerhaft von der digitalen Teilhabe auszuschließen, sind deutlichere Anstrengungen in allen Bereichen der Bildung notwendig, sei es in der Schule, Berufsausbildung oder auch der Erwachsenenbildung.“

Es gebe insgesamt drei Hauptgruppen in der Bevölkerung. 34 Prozent zählt die Initiative D21 zu den digitalen Vorreitern. Die Menschen dieser Gruppe bewegen sich im Alltag viel in der digitalen Welt, sie sind dabei auch souverän und können mit den aktuellsten Entwicklungen Schritt halten. Mit 41 Prozent ist die Gruppe der digital Mithaltenden die größte. Personen dieser Gruppe sind gelegentlich in der digitalen Welt unterwegs und finden sich darin einigermaßen gut zurecht. Und etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung rechnet die Initiative D21 zu den digital Abseitsstehenden. Menschen aus dieser Gruppe sind gar nicht oder nur in sehr geringem Umfang in der digitalen Welt aktiv. Insgesamt fällt dabei auf: Je jünger die Menschen sind, desto digitaler sind sie auch. Demnach zählen laut der Studie insbesondere die über 65-Jährigen zu den digital Abseitsstehenden. Zudem gibt es aber auch Unterschiede bei der Bildung. Je höher die formale Bildung ist, desto höher ist zugleich der Digitalisierungsgrad. Außerdem sind Männer digitaler als Frauen, und Berufstätige sind stärker in der digitalen Welt aktiv als Nichtberufstätige.

Berührungsängste gibt es laut der Studie insbesondere bei intelligenter Technik wie etwa Assistenzrobotern. Bei Programmen wie digitalen Sprachassistenten zeigen sich die Deutschen etwas aufgeschlossener. Auffällig ist insgesamt, dass gerade die 14- bis 29-Jährigen eine besondere Offenheit gegenüber der Nutzung intelligenter Geräte an den Tag legen.

Mit dem Gebrauch intelligenter Geräte im Alltag ergeben sich allerdings auch neue Fragestellungen. Ob eine Maschine wie ein Sprachassistent selbstständig mitdenken oder eher gehorsam assistieren sollte, darüber herrsche der Befragung der D21 zufolge Uneinigkeit. „Die Studie zeigt, dass sich die Menschen noch uneins beim Umgang mit diesen Fragen sind. Daher ist es notwendig, dass wir eine gesellschaftliche Debatte über ethische Leitplanken für die zunehmend digitalisierte Welt führen und moralische Fragen gemeinsam beantworten“, gibt Schwaderer zu bedenken.

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Quelle: www.kommune21.de

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