Ein angemessener Umgang mit Risiken – Neue Publikation von Julian Nida-Rümelin
Was ist für uns als Gesellschaft wichtig? Welche Risiken wollen wir tragen – und zu welchem Preis? Das Buch „Die Realität des Risikos. Über den vernünftigen Umgang mit Gefahren“ vom Philosophen Julian Nida-Rümelin und seiner Frau, der studierten Kulturwissenschaftlerin Nathalie Weidenfeld, erschienen im „Pieper-Verlag“, liefert fundierte Antworten auf eben diese Fragen. Allgemein verständlich aufbereitet eignet es sich nicht nur für die Fachwelt, sondern für die breite Öffentlichkeit. Dies war, so verraten die Autoren, auch eine besondere Herausforderung beim Schreiben: „Die Herausforderung bestand darin, zum Teil komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge so darzustellen, dass sie allgemein verständlich sind.“
Nida-Rümelin erklärte kürzlich im Interview bei „Das!“, einer Live-Talksendung des Norddeutschen Rundfunks: „Ich bin nicht risikobereit“ und schob direkt hinterher, dass er aber auch nicht ängstlich sei. Gleichwohl hat das Risiko einen festen Platz in unser aller Alltag. Wir sind, so erklärt Nider-Rümelin, der unter anderem auch die Bundesregierung in Ethikfragen berät, immer dabei abzuwägen. Das sei Teil unserer Lebensform, da wir permanent bewertende Wesen seien, ob wir wollen oder nicht. Manche Menschen entschieden sich beispielsweise dafür, eine Abkürzung zu nehmen, obwohl ganz in der Nähe eine Fußgängerampel sei. Andere wägen ihr Lebensrisiko mit anderen Vorteilen ab und entschieden sich für Risikosportarten wie Paragliding. Dies sei keinesfalls von vornherein irrational. Diese Menschen wüssten um das potenzielle Risiko, nähmen es aber in Kauf.
In ihrem Buch erklären die Autoren, dass das Risiko berechnet werden kann. Es ist also längst nicht nur ein Gefühl von Gefahr. Und so geht es im ersten Kapitel um Wahrscheinlichkeiten und Risikoeinschätzungen. Weitere Kapitel widmen sich unter anderem Paradoxien des Risikos, dem Risikomanagement und der Konformität in Krisenzeiten. Jedem der Kapitel ist eine Filmszene, häufig aus einem Katastrophenfilm, vorangestellt. Ganz nah an den aktuellen Alltag kommt das Buch auch da wieder, wo es um die Corona-Pandemie geht, der die Autoren drei eigene Kapitel in ihrem Buch widmen.
Gelobt wird das Buch unter anderem vom „Hamburger Abendblatt“, das es einen wichtigen „Debattenbeitrag und Verteidigungsschrift zugleich“ nennt. Vom Deutschlandfunk Kultur „Studio 9“ heißt es, es sei eine „hochinteressante Theorie“.
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Spannende Denker und Ethik-Experten:
Ehemaliger Kulturstaatsminister, Philosoph und Ethiker
Unternehmenskultur- und Ethik-Experte
Philosophin und Direktorin des Einstein Forums
Jüngster Philosophieprofessor Deutschlands
Quellen: www.piper.de und www.ndr.de