Experten warnen vor dem Eigenleben von Smartphone-Apps
Viele Apps auf dem Smartphone verringern nicht nur die Speicherkapazität, sie stellen zugleich ein Datenschutz- und Cyberrisiko dar. Laut dem Antiviren-Programm Kaspersky Security Network (KSN) befinden sich im Schnitt 66 Apps auf Smartphones mit Android. Doch vom Smartphone-Eigentümer werden diese mitunter gar nicht regelmäßig genutzt.
Experten warnen nun vor dem Eigenleben, das von vielen Apps an den Tag gelegt wird. Bei 54 von 66 repräsentativ ausgesuchten und auch beliebten Apps konnte jeden Tag jeweils ein Datenvolumen von durchschnittlich 22 Megabyte festgestellt werden – unabhängig davon, ob die App tatsächlich aktiv benutzt worden war.
Besonders erschreckend für die Experten war die Feststellung, dass sogar 83 von 100 Android-Apps unbemerkt auf sensible Daten zugriffen, Anrufe imitierten oder sogar SMS verschickten.
Dass dies möglich ist, liegt insbesondere an der Bequemlichkeit der Nutzer, denn auch wenn Lizenzbedingungen nicht unbedingt behagen, wird oft nicht auf die Installation des Programms verzichtet. So würden den Apps oft Rechte zugestanden, die weit über die Funktion der App hinausgehen.
Auffällig klein ist zudem der Anteil an Personen, die ungeachtet des Datenschutz- und Cyberrisikos regelmäßig auf ihrem Smartphone ausmisten: Bloß zwei von drei Nutzern entfernen regelmäßig die Apps, die sie nicht mehr verwenden. Eine weltweite Nutzerstudie ermittelte, dass auf die etwa zwölf Apps, die im Schnitt monatlich neu installiert werden, nur zehn wieder entfernt werden. Von dieser Mentalität des Anhäufens von nicht genutzten Programmen sind allerdings nicht nur Smartphones sondern auch Tablets und Co sind betroffen.
Laut Kaspersky Security Network sind mittlerweile auf 17 Prozent der Smartphones Malware zu finden. Auf Computern sind es sogar 28 Prozent. Dabei ist die effektivste Sicherheitsmaßnahme neben dem Aussortieren von nicht mehr benutzen Programmen sehr simpel: Es gilt immer wieder Updates einzuspielen.
Halten tun sich daran jedoch längst nicht alle User. Bloß 65 Prozent der Smartphone-Benutzer aktualisieren ihr Telefon regelmäßig. Die Tablet-User greifen nur in 42 Prozent der Fälle zu dieser Maßnahme. Und Updates auf Rechnern werden gar nur in 48 Prozent der Fälle regelmäßig wahrgenommen.
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Prominente Experten und technikbegeisterte Redner:
Anke Domscheit-Berg
Selbstständige Unternehmerin, Publizistin & Netzaktivistin
Direktor des Cybercrime Research Institute
BizTech-Experte und Publizist für Wirtschaftstechnik
Vorsitzender von Cyborgs e.V. – Journalist, Blogger
Unternehmer sowie IT- & Internet-Shootingstar
Quelle: Focus.de