Abenteurer und Weltrekordhalter Marc Hauser als Botschafter für die ungestüme Macht der Höhenwinde
Spätestens seit der Bewegung Fridays for Future (FFF) um Greta Thunberg ist der Klimawandel in aller Munde. FFF wendet sich mit konkreten Forderungen an die Politik. So soll bis Ende 2019 auf ein Viertel der Kohlekraft verzichtet werden. Bis 2030 soll Deutschland ganz aus der Kohleförderung aussteigen. Doch wie kann die Energieversorgung hierzulande dann gewährleistet bleiben?
Während Länder wie Island oder Norwegen auf natürliche Wasserkraft setzen, wären für Deutschland andere Szenarien denkbar. Marc Hauser baut auf eine – der allgemeinen Bevölkerung noch weitgehend unbekannte – Lösung und zeigt sich als Botschafter für eine hoffnungsvolle Sicht auf die Herausforderungen in der Klimadebatte.
Der Schweizer ist bekannt durch das sogenannte „Speed Tracking“, einer speziellen Form des Fallschirmspringens, wo es Abenteurern im freien Fall darauf ankommt, mit möglichst hoher Geschwindigkeit horizontal durch die Luft zu düsen.
Doch Hauser ist nicht nur ein Abenteurer, sondern auch jemand, der auf die Chancen von Höhenwinden für die Energiegewinnung aufmerksam machen will. Sein Hobby verbindet Hauser mit einer klaren Vision. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ sagte Hauser: „Jedes Mal, wenn ich da oben bin, frage ich mich, warum wir Höhenwinde nicht als Energiequelle nutzen.“
Tatsächlich gibt es bereits gestandene Unternehmen und Start-ups, die auf die Kraft der Höhenwinde setzten und diese beispielsweise als Ergänzung für Photovoltaikanlagen sehen. Laut Spiegel-Informationen forschen derzeit mehr als zehn Firmen und Universitäten in Europa an Höhenwindkraftanlagen, und auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert diese Technik mit rund zehn Millionen Euro.
Das Unternehmen EnerKite stellt Flugwindkraftanlagen her und verspricht neben doppeltem Ertrag und halbierten Kosten auch Ressourceneffizienz. Das Unternehmen erklärt, dass in großen Höhen die Winde beständiger und kräftiger seien. Während einige Firmen auf besonders leichte Carbonflügel setzen, vertrauen andere auf Powerkites. Ähnlich wie normale Drachen werden die Drachenflügel durch Wind in der Luft gehalten. Generatoren, die am Boden stehen, sorgen in Verbindung mit den Drachenflügeln für die Stromproduktion. Das funktioniert sowohl auf dem Land als auch auf hoher See.
Solche Flugwindkraftanlagen haben gegenüber Windrädern auf dem Meer einige Vorteile. Offshorewindräder benötigen auf dem Meeresboden Fundamente. Dies kann mit konventionellen Windrädern jedoch nur bis zu einer Wassertiefe von etwa 40 Metern geleistet werden. Hier werden die starken Winde, die Marc Hauser im Rahmen des Speed Trackings nutzt, aber noch gar nicht erreicht.
Derzeit werden nur etwa vier Prozent des Weltstrombedarfs über Windenergie gedeckt. Marc Hauser ist sich allerdings sicher, dass Höhenwinde der Welt gewaltige Energiegewinnung liefern können.
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Innovative Experten und internationale Redner:
Extrem-Sportler, Management-Trainer
Meeresbiologin und Beststeller-Autorin
Astrophysiker am Kiepenheuer Institute for Solar Physics
Renommierter deutscher Klimaforscher
Quelle: Der Spiegel Nr. 41 / 5.10.2019