Jennifer Morgan verlässt SAP nach wenigen Monaten als CEO
Jennifer Morgan verlässt zum 30. April dieses Jahres das Unternehmen SAP und sorgte damit bei einigen mitunter für eine große Überraschung. Als Morgan im Oktober 2019 mit Christian Klein gemeinsam die Führung des Software-Unternehmens übernahm, wurde SAP nicht nur als das wertvollste DAX-Unternehmen gepriesen, sondern es war auch das erste, das jemals eine Frau an der Spitze hatte – und das schlug hohe Wellen.
Jetzt, mitten in der Corona-Krise und nur sechs Monate, nachdem sie das Amt als CEO übernommen hat, hat sich Morgan „mit dem Aufsichtsrat der SAP SE einvernehmlich darauf verständigt“ das Unternehmen zu verlassen. Aus der Pressemitteilung des Konzerns ist zu entnehmen, dass die Doppelspitze nur als Übergangslösung gedacht war. Durch die aktuelle Krise fiel die „Entscheidung zurück zum Modell eines alleinigen Vorstandssprechers“ früher als bisher geplant.
Für die Wirtschaftszeitung „Manager Magazin“ kommt das Aus bei SAP für Morgan allerdings nicht allzu überraschend. Vielmehr habe sich der Abgang der ersten Chefin eines DAX-Unternehmens bereits seit geraumer Zeit angekündigt. Schon während der Präsentation der Jahresbilanz im vergangenen Jahr, auf Morgan damals vorgestellt wurde, habe sie neben Co-CEO Klein und dem Finanzchef Luka Mucic regelrecht blass gewirkt.
Morgan war bei SAP für das wichtige Cloud-Geschäft zuständig, doch mit der Zeit wurde es um die Amerikanerin immer stiller. In Anbetracht der Geschwindigkeit ihres Abgangs wird vielfach angenommen, dieser sei erzwungen gewesen. Auch die dürren Worte, mit denen Morgan von Aufsichtsratchef Hasso Plattner verabschiedet wird, lassen darauf schließen.
Der Konzern erklärt: „Mehr denn je verlangt die aktuelle Situation von Unternehmen schnelles, entschlossenes Handeln und eine klare, hierbei unterstützende Führungsstruktur.“ Weshalb die Wahl dabei auf Klein und nicht auf Morgan fiel, wird nicht erklärt.
Ihre Karriere bei SAP begann Morgan im Jahr 2004. Seit 2017 saß sie im Vorstand. Der Konzern hat wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt und geht jetzt von einem Betriebsergebnis zwischen 8,1 bis 8,7 Milliarden Euro. Zuvor ging SAP von 8,9 bis 9,3 Milliarden Euro aus.
Erfolgreiche Unternehmerinnen und Management-Spezialistinnen:
Gründerin und Leiterin „Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter“
Service-Spezialistin, Unternehmerin und Buchautorin
Gründerin & CEO von ElektroCouture
Bestsellerautorin, Unternehmerin, Gründerin der Initiative Rebels at Work
Quellen: https://news.sap.com, www.manager-magazin.de und www.automobilwoche.de