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Microsoft testet Viertagewoche in Japan

Das Unternehmen Microsoft hat mit seinen Mitarbeitern in Japan eine Viertagewoche getestet. Im August durften die 2300 Angestellten dieses Jahr bereits ab Donnerstag in das Wochenende starten – bei gleichbleibendem Gehalt.

Die Auswertung von Microsoft ergab jetzt, dass sich die erbrachte Leistung der Mitarbeiter um knapp 40 Prozent steigerte. Als Vergleichszeitraum für den Test diente dabei der August aus dem vergangenen Jahr. Des Weiteren verkündete Microsoft signifikante Einsparungen, die sich beispielsweise aus niedrigeren Energiekosten ergaben, da die Mitarbeiter weniger im Büro waren. Zudem druckten diese fast 60 Prozent weniger Seiten aus.
Auch interne Abläufe hatte Microsoft verkürzt: Konferenzen dauerten nicht länger als 30 Minuten und wurden außerdem häufiger per Videoschalte durchgeführt. Dadurch hatten die Mitarbeiter mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben. Insgesamt gaben 92 Prozent der Mitarbeiter an, dass ihnen die Viertagewoche gefalle.

Mit diesem Test nimmt Microsoft zwar eine besondere Stellung ein, allein ist das Unternehmen mit diesem Ansatz aber nicht. Bei dem neuseeländischen Fondsunternehmen „Perpetual Guardian“ dürfen die Mitarbeiter selbst entscheiden, welchen Tag in der Woche sie frei haben.
Nachdem dies für zwei Monate getestet wurde, entschied sich das Unternehmen im November vergangenen Jahres dafür, das Konzept dauerhaft umzusetzen. Der Geschäftsgründer Andrew Barnes sagte im August dieses Jahres gegenüber der Nachrichtenseite „Fast Company“, dass er bisher keinen Nachteil für das Unternehmen erkenne könne, tatsächlich perfome das Unternehmen besser als im letzten Jahr.

Das passt zu Ergebnissen von australischen Forschern, die bereits vor einigen Jahren herausfanden, dass die kognitiven Fähigkeiten des Menschen bereits nach einer Arbeitswoche von 25 Stunden nachlassen. Dies sei insbesondere auf den Stress zurückzuführen, weshalb eine Arbeitszeit von sechs Stunden pro Tag ausreiche.

Professor Dr. Ulrich Reinhardt, Zukunftswissenschaftler und Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, erklärte gegenüber dem Nachrichtenmagazin „bento“, dass sich Arbeitnehmer den zusätzlichen freien Tag grundsätzlich freihalten sollten. „Wir versuchen gerade, unser ganzes Leben zu optimieren. Die Freizeit so effektiv wie möglich zu nutzen, um dadurch wieder neue freie Zeitfenster zu haben, ist eher kontraproduktiv.“
Stattdessen rät Ulrich Reinhardt dazu, sich an seinem freien Tag nur mit Dingen zu beschäftigen, die man freiwillig und aus eigener Motivation heraus tun möchte. Manchmal bedeutet dies: einfach ausschlafen oder auf dem Sofa liegen.
Der Freizeitforscher erklärt, dass sich Zeit in vier Phasen unterteilen lassen: Neben Schlaf gibt es die Determinationszeit (klassische Arbeitszeit), Dispositionszeit (freie Zeit) und Obligationszeit (Dinge, die man außerhalb des Arbeitsverhältnisses tun muss). Um ein schlechtes Gewissen zu vermeiden, können für die letzte Kategorie Zeitfenster festgelegt werden, sodass man „vorher in Ruhe auf dem Balkon Kaffee trinken und danach fernsehen oder Spazieren gehen“ kann.

Der Experte empfiehlt als zusätzlichen freien Tag den Mittwoch, denn durch das Splitten der Woche habe man mehr Zeit, um neue Kräfte zu sammeln. Ein langes Wochenende verleite hingegen dazu, sich selbst erhöhtem Freizeitstress auszusetzen, indem Tanten und Onkel besucht werden müssten, oder Städtetrips geplant würden. „Die Vier-Tage-Woche ist eigentlich überfällig und würde dem Zeitgeist entsprechen“, zitiert „bento“ Ulrich Reinhardt.

Mehr zu Ulrich Reinhardt

Quellen:
www.spiegel.de und www.bento.de

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