Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Universale Werte für das 21. Jahrhundert
Gibt es Werte, die universell für jeden Menschen gelten? Nach Meinung von Prof. Dr. Markus Gabriel lautet die Antwort ganz klar: ja. In seinem neuen Buch „Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten. Universale Werte für das 21. Jahrhundert“ (erschienen im Ullstein Verlag) erklärt der Philosophieprofessor, es gebe „moralische Leitplanken menschlichen Verhaltens“, die universal, kulturübergreifend und objektiv seien. Zugleich ist sich Gabriel sicher, dass die Menschheit zu moralischem Fortschritt fähig ist – auch in dunklen Zeiten.
Als eben eine solche Zeit scheint der Philosoph die aktuelle zu sehen. Denn die liberale Demokratie befindet sich in der Krise, während sich der Populismus immer weiter ausbreitet. Nach Ansicht von Gabriel wird diese Entwicklung noch einmal mehr durch den Diskurs über künstliche Intelligenz und die hemmungslose Digitalisierung verstärkt.
Daher fordert der Philosoph ein innovatives Konzept der Kooperation von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, um ein Gesellschaftssystem zu entwerfen, das auf moralischen Fortschritt zielt. Philosophie ist gerade in der aktuellen Zeit nicht nur gut, sondern extrem wichtig. In einem Interview mit dem „NDR“ erklärt Gabriel: „Die Philosophie als die allgemeinste Wissenschaft, die sich im Fall der Ethik mit der Frage beschäftigt, was wir tun und unterlassen sollen, ist in einer Krise selbstverständlich eine der wichtigsten Stimmen.“ Doch tatsächlich melden sich in der Corona-Krise erstaunlich wenig Philosophen zu Wort. Das liegt nach Meinung des Philosophieprofessors daran, dass viele Philosophen nicht mehr den Anspruch haben, das zu tun, was Hegel ihnen aufgetragen hat: Die eigene Zeit in Gedanken zu fassen. „Die Philosophie versucht zu verstehen, was geschieht, um auf dieser Grundlage ein Modell für eine bessere Zukunft zu entwerfen“, erklärt er in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“.
Doch Gabriel sieht das Problem nicht nur bei der Philosophen selbst, sondern auch darin, dass sie nicht richtig gefragt würden, da ihr in der heutigen Gesellschaft nicht die Stellung eingeräumt würde, die ihr eigentlich zustehe. In der Corona-Krise werden insbesondere Virologen als Ratgeber von der Politik einbezogen.
Doch ohne die Philosophie mit ins Zentrum von moralischen Überlegungen zu rücken, können keine innovativen Gesellschaftskonzepte entstehen. Und diese sind der Grundstein, um sich moralisch weiterzuentwickeln.
Unsere Experten bieten Ihnen auf Ihren Veranstaltungen spannende Einblicke in die Themen Philosophie und Ethik.
Spannende Redner und Querdenker:
Jüngster Philosophieprofessor Deutschlands
Philosophin und Direktorin des Einstein Forums
Ehemaliger Kulturstaatsminister, Philosoph und Ethiker
Unternehmenskultur- und Ethik-Experte
Quellen: www.ullstein-buchverlage.de, www.ndr.de und www.fr.de