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Statt Perfektionismus die Angst vor dem Scheitern verlieren

Die US-amerikanische Politikerin Reshma Saujani ist der Meinung, dass Jungen scheitern dürfen, während Mädchen immer alles richtig machen müssen. Mädchen scheuen schon im Kindesalter Risiken, um Niederlagen zu vermeiden. „Das kann man auf jedem x-beliebigen Spielplatz beobachten. Jungen werden von ihren Eltern ständig dazu ermutigt, auf dem Klettergerüst ganz nach oben zu klettern. Sie fallen dann eben auch mal runter. Macht nichts. Dann probieren sie es halt noch mal. Mädchen hingegen werden viel öfter dazu angehalten, vorsichtig zu sein. Nicht zu hoch zu schaukeln. Sich nicht um Eimer oder Schippen zu streiten“, erklärt Saujani in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Folglich will sie mit ihrem Buch „Mutig, nicht perfekt. Warum Jungen scheitern dürfen und Mädchen alles richtig machen müssen“, erschienen im DuMont Buchverlag, allen Frauen Mut machen, die Angst vor dem Scheitern zu überwinden.

Und da gibt es nach Meinung der Politikerin viel zu tun. Denn Mädchen, die nie gelernt haben, Risiken einzugehen, werden ihrer nach Meinung „zu Frauen, die der verinnerlichte Perfektionismus von so vielem abhält.“

Doch ist der Perfektionismus, angestachelt schon im Kindesalter durch die Eltern und weiteren Druck von außen, überwiegend das Problem von Mädchen und Frauen? Eine Studie von Thomas Curran vom Centre for Motivation and Health Behaviour Change der University of Bath und Andrew P. Hill von der School of Sport an der York St John University zeigt: Generell sind junge Menschen heute viel perfektionistischer als die vorangegangenen Generationen. Schuld daran sind laut der Studienautoren auch die sozialen Netzwerke, welche optimierende Vergleiche und gegenseitig Leistungskontrolle besonders leicht machen.

Die Sorge, nicht perfekt zu sein, kann hemmen. Wagnisse werden gar nicht erst eingegangen und so bleiben Menschen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Auf der anderen Seite kann Perfektionismus geradezu zu Höchstleistungen anstacheln – Fortschritt, wie wir ihn kennen, wäre ohne Perfektionisten kaum denkbar.

Es ist zwischen zwei unterschiedlichen Formen von Perfektionismus zu unterscheiden. „Von den Personen, die zum Perfektionismus neigen, können etwa die Hälfte als „funktionale Perfektionisten“ bezeichnet werden: Das ist die gesunde Variante dieses Persönlichkeitsmerkmals. Es sind Menschen, die zwar richtig gut sein wollen, die aber keine Angst davor haben, auch Fehler zu machen, vielleicht auch mal zu versagen“, erklärt Dr. Christine Altstötter-Gleich in einem Interview mit der Zeitschrift „Geo“. Sie lehrt an der Universität Koblenz-Landau und forscht seit vielen Jahren zum Thema Perfektionismus. „Dysfunktionale Perfektionisten“ hingegen setzten sich hohe Standards, hätten aber zugleich Angst, Fehler zu machen. „Sie zweifeln oft an ihrer Leistungsfähigkeit und fürchten, den Erwartungen anderer nicht gerecht zu werden“, sagt  Altstötter-Gleich.

Für eine Perfektionismus-Studie hat die Forscherin mit ihrem Team hunderte Deutsche Fragebögen bearbeiten lassen. Demnach haben zwei Drittel – in unterschiedlicher Ausprägung – perfektionistische Tendenzen. Wie Altstötter-Gleich berichtet – Frauen und Männer gleichermaßen. „Nur etwa ein Drittel gab an, dass ihnen ihre Leistungen eher nicht so wichtig sind.“

Um ungesunden Perfektionismus zu vermeiden oder zumindest auszugleichen, rät die Expertin zu Erholungszeiten. Das kann sportliche Betätigung zum Stressabbau sein, Entspannungstechniken und Yoga, die Gartenarbeit oder schlicht das Genießen eines Hörbuchs. Wichtig sei es, „sich bewusst Inseln der Ruhe schaffen.“

Der Jobblog „Karrierebibel.de“ zeigt in einem Artikel nach einem Test für den Leser, wie perfektionistisch man selbst ist, neun Wege aus der „Perfektionismusfalle“ auf. So soll man unter anderem damit aufhören, sich mit anderen zu vergleichen. „Jeder kann etwas – und manche eben etwas besser als andere. Talente sind nun mal ungleich verteilt“, heißt es dort. Ein weiterer Rat ist damit zu rechnen, dass Fehler gemacht werden. Statt sich deshalb zu sorgen, sollen Fehler nicht als Feind, sondern als Chance gesehen werden. Denn: „Aus Fehlern lernen wir oft mehr als aus Erfolgen.“

Sportler, Unternehmer und weitere spannende Redner:

Bruce Dickinson

Sänger von Iron Maiden, Geschäftsmann, Pilot

Britta Heidemann

Fecht-Olympiasiegerin und China-Expertin

Benedikt Böhm

Extrem-Speedbergsteiger & CEO von Dynafit

Paul Breitner

Ehemaliger Fußballnationalspieler

 

Quellen: www.dumont-buchverlag.de, www.spiegel.de, www.heise.de, www.geo.de und karrierebibel.de

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