Parlamentswahl in England

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Theresa May muss Schlappe bei Parlamentswahlen hinnehmen

Es sind fast alle Wahlbezirke ausgezählt, und bereits jetzt ist sicher, dass die Konservative Partei um Theresa May die absolute Mehrheit im britischen Unterhaus verloren hat. Zwar sind die Tories noch immer stärkste Kraft, dennoch hat May ihr Ziel, sich ein starkes Mandat für die Brexit-Verhandlungen zu sichern, verfehlt.

Eigentlich hätte Großbritannien erst im Jahr 2020 gewählt, doch May hatte im April vorzeitige Wahlen ausgerufen. Damals lag ihre Partei in allen Umfragen klar vorne. Jetzt sind die 650 Wahlkreise fast alle ausgezählt und nach dem britischen Sender BBC und der Nachrichtenagentur Reuters haben die Tories keine Möglichkeit mehr, die Marke von 326 Sitzen zu knacken. Schuld daran wird auch der verehrende Wahlkampf tragen – die Zustimmung zu May und ihrer Partei war in den letzten Vorwahlumfragen stetig gesunken.

Was dies für die aktuelle Premierministerin May bedeutet, ist noch unklar. Der Spitzenkandidat der Labour-Partei Jeremy Corbyn forderte May am Freitagmorgen direkt zu ihrem Rücktritt auf. Er erklärte May habe „Wählerstimmen, Unterstützung und Vertrauen verloren“. Daher müsse sie abtreten und Platz machen für eine „wirklich repräsentative Regierung“.

Theresa May ließ hingegen verlauten, dass Großbritannien aktuell insbesondere eines brauche: eine Phase der Stabilität. Sie sehe es als Aufgabe der konservativen Partei „sicherzustellen, dass wir diese Phase der Stabilität haben“.

Auch die Koalitionsverhandlungen könnten nun kompliziert werden, denn die Labour-Partei schloss die Möglichkeit der Koalition mit den Tories bereits aus. Emily Thornberry, außenpolitische Sprecherin der Labour-Fraktion, erklärte: „Es gibt keine Koalition, es gibt keine Deals.“ Damit werde es entweder eine Minderheitsregierung der Tories oder der Labour-Partei geben.

Wie sich die Lage im britischen Unterhaus nun auf die Brexit-Verhandlungen auswirken wird, ist noch nicht zu überblicken. Die Verhandlungen beginnen bereits am 19. Juni.

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