Was der Corona-Ausbruch für die deutsche Wirtschaft bedeutet
In Deutschland mehren sich die Fälle von Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Nach Informationen der Bundesregierung ist Deutschland hinsichtlich der Behandlung von Erkrankten „gut aufgestellt“. So arbeitet auch das Robert-Koch-Institut sowohl auf nationaler, als auch auf internationaler Ebene eng mit verschiedenen Behörden und Einrichtungen zusammen. Des Weiteren gibt es hierzulande ein Krankheitswarn- und Meldesystem sowie Pandemiepläne.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona sind laut des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) nach bisherigen Erkenntnissen aber schwer abzuschätzen. Vom BMWi heißt es, dass sich aus den aktuellen Umfragedaten des Münchner ifo-Instituts derzeit noch keine größeren gesamtwirtschaftlichen Effekte ableiten ließen. Gegenwärtig bemüht sich das Ministerium zu prüfen, welche Auswirkungen der Corona-Ausbruch auf die Lieferketten und die Produktion in Deutschland hat und inwieweit es Beeinträchtigungen im Handel und im Tourismus gibt. Da in China die Konsumnachfrage deutlich gesunken ist, werden auch deutsche Exporte nach China betroffen sein. Auch dämpft die allgemeine Verunsicherung Investitionen insgesamt.
In Folge des Corona-Ausbruchs hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für die Weltwirtschaft um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert und geht jetzt von einem Weltwirtschaftswachstum von 3,2 Prozent im laufenden Jahr aus.
Um Folgen für die deutsche Wirtschaft abzupuffern, hat sich die Bundesregierung Maßnahmen und Förderinstrumente in Form eines Drei-Stufen-Plans überlegt. Damit sollen Unternehmen in Deutschland bei Bedarf zu unterstützt werden können. Im Fokus stehen dabei u.a. Finanzhilfen, um bei kurzfristigem Liquiditätsbedarf auszuhelfen. So könnten Bürgschaften übernommen und KfW-Kredite gewährt werden. Des Weiteren sieht der Plan einen Anspruch auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld vor. Wenn sich die Lage zuspitzen sollte, will das Ministerium in zweiter Stufe die Bürgschaften und Kredite aufstocken. Auch dass Steuern später gezahlt werden als sonst, wäre denkbar. Als letztes Mittel sieht das BMWi schließlich Konjunkturmaßnahmen vor, wie sie bei der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 oder im Rahmen der Fluthilfe 2013 zum Einsatz gekommen sind.
Achim Wambach, Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), begrüßt laut der Zeitung „Tagesspiegel“, „dass der Wirtschaftsminister nicht direkt Konjunkturpakete verabschiedet, sondern in einem ersten Schritt Maßnahmen vorlegt, die den Unternehmen helfen, die Zeit der Unsicherheit zu überbrücken.“ Nach Informationen des „Tagesspiegel“ ist der Bedarf an Überbrückungskrediten aktuell aber noch gering. Wie groß der Bedarf an Hilfen tatsächlich ist, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen.
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Wirtschaftsexperten und vielseitige Redner:
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
Wirtschaftsprofessor, Gründer des Centrums für Strategie und Höhere Führung, Young Global Leader WEF
Präsident des ifo Instituts
Quellen: