Yuval Noah Harari warnt vor Risiken der Künstlichen Intelligenz
Der israelische Historiker und Autor Yuval Noah Harari ist kein Gegner der Technik. Auf dem diesjährigen OMR Festival warnte Harari allerdings davor, die Gefahren, die von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgehen können, zu übersehen.
Der Onlinebranchendienst „Meedia“ nennt Harari einen gefragten Mann. Denn neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ließen sich auch noch weitere Regierungschefs von ihm beraten. Die New York Times berichtet über ihn, Facebook-Gründer Mark Zuckerberg lud kürzlich zu einem Gespräch.
Beim Interview im Rahmen des OMR Festivals mit dem Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann erklärte Harari seine Formel: „Biologisches Wissen x Rechenleistung x Daten = Fähigkeit den Menschen zu hacken“.
Der Historiker geht davon aus, dass es künftig Algorithmen geben wird, die uns besser kennen und verstehen als wir uns selbst. Dies äußere sich laut Harari dann darin, dass die Algorithmen unsere Entscheidungen vorhersagen, unser Verhalten prognostizieren und sogar unsere Wünsche manipulieren könnten. Neben einigen positiven Effekten wie bei der Vereinfachung von Entscheidungen gäbe es damit allerdings auch einige Schattenseiten. Zudem gibt 43-Jährige zu bedenken, dass „wir alle ‘gehackt’ werden können“.
Mehrmals betonte der Bestseller-Autor, er sei kein Gegner der Technologie. Dabei beschrieb er unter anderem die Vorteile, diese diese in Hinblick auf die Gesundheitsbranche oder bei der Früherkennung von Krankheiten biete. Entscheidend sei es, die Technologie bewusst für die eigenen Ziele zu nutzen, sich aber nicht von ihr benutzen zu lassen.
„Schau auf die Beziehung mit deinem Smartphone“, zitiert „Meedia“ den Historiker. Menschen, die direkt nach dem Aufwachen als erstes ihr Smartphone zu Hand nehmen um die sozialen Netzwerke zu checken, rät er, sein Verhalten genauer zu überdenken. Bei dieser Aufforderung müssten sich laut einer Studie von Deloitte fast die Hälfte der Deutschen angesprochen fühlen. Die Studie zur Smartphone-Nutzung hat herausgefunden, dass 41 Prozent innerhalb von 15 Minuten nach dem Aufstehen auf ihr Smartphone schauen. Mehr als die Hälfte nutzt ihr Handy sogar beim Essen, 30 Prozent beim Autofahren. Mit seinem Vortrag auf dem OMR Festival machte Noah Harari noch einmal sein Anliegen deutlich: Die Sensibilisierung einer Gesellschaft, die aktuell vor großen technologischen und ethischen Fragen steht.
Kai Diekmann zeigte sich auch im Nachhinein noch stark beeindruckt von seinem Gesprächspartner. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb Diekmann: „Auch 24 Stunden später bin ich immer noch beeindruckt.” Das Treffen mit Harari sei ein wirkliches Erlebnis gewesen.
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