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Hat Europa noch eine Chance?

Kritisch war er schon immer, Joschka Fischer. Wie der frühere deutsche Außenminister und Vizekanzler aktuell den Konflikt zwischen USA und China einschätzt und welche Probleme er in Europa auf uns zukommen sieht, das macht jedoch schon nachdenklich. War die Welt Anfang des 21. Jahrhunderts noch in Ordnung, dürfen wir uns aus seiner Sicht jetzt keine Illusionen mehr machen. Warum? Die Weltgeschichte befand sich damals nach Einschätzung vieler  Experten  alternativlos auf dem Weg der globalen Durchsetzung der westlichen Demokratie und Marktwirtschaft, jedoch  befinden wir uns heute in einer Aufholjagd, die der digitalen Disruption unterliegt, wo die Kontrolle der Daten über die Macht – und Wohlstandsverteilung entscheidet.

Welche Rolle werden in einer solchen Welt in Zukunft die Automobilindustrie, der Maschinenbau, intelligente Fabriken etc. spielen? Eines scheint seiner Meinung nach klar zu sein, die Kontrolle der Cloud wird an erster Stelle über die Macht- und Wohlstandsverteilung entscheiden. Die wichtigste Aufgabe muss es also sein die Datensouveränität zu sichern. Ganz im Gegensatz zu den USA und China hat Europa faktisch jedoch keine wettbewerbsfähigen Digital-Unternehmen hervorgebracht. Die wichtigste Frage, wie dieses Problem gelöst werden kann, beschäftigt deshalb unsere Gesellschaft in einem bisher unbekannten Maße. Die digitale Welt hat unser Leben schon komplett geändert und vor diesem Hintergrund können keine nationalen Lösungen angestrebt werden, sondern diese Probleme können nur noch europäisch gelöst werden. Und dieser Prozess muss eindeutig schneller und intensiver als bisher erfolgen, denn aktuell droht Europa von den USA und China abgehängt zu werden. Fischer: Die Privatwirtschaft wird eine solche Aufholjagd nicht schaffen. Hier geht es um Grundsatzentscheidungen in Brüssel, um eine Strategie als, die Wirtschaft, Politik und Forschung nur europäisch gehen kann, wobei der Herstellung und Sicherung der Datensouveränität höchste Priorität eingeräumt werden muss, wenn der Abstieg nicht endgültig sein soll. Welche strategischen Aspekte dabei eine entscheidende    Rolle spielen, darüber spricht Joschka Fischer in seinen Vorträgen immer sehr konkret. Nur, welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden, hier sieht er sich nicht involviert.

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Quelle:Handelsblatt

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