Der Corona-Schock. Wie die Wirtschaft überlebt
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben auch den Ökonomen und ehemaligen Präsidenten des ifo Instituts Hans-Werner Sinn überrascht. Folglich heißt sein neues Buch (erschienen im Verlag Herder): „Der Corona-Schock. Wie die Wirtschaft überlebt“.
Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Handelsblatt“ erklärt der Professor für Volkswirtschaft, dass mit der Corona-Pandemie ein neuer Krisen-Typus zu erkennen sei. „Normalerweise unterscheidet man zwischen Angebots- und Nachfrageschocks. Die Coronakrise ist weder das eine noch das andere.“ Stattdessen konnten aufgrund der Kontaktverbote Angebot und Nachfrage nicht zusammengeführt werden. Denn die deutsche Regierung verließ sich auf den Rat der Virologen und verhängte einen Lockdown.
Jetzt, nach dem Ende des Lockdowns, treibt den Ökonomen um, wie der Wohlstand erhalten werden kann. Denn die Corona-Krise stürzt mitten hinein in eine europäische Wirtschaft, die ohnehin schwächelt. Dass das Virus einen wirtschaftlichen Einbruch markiert, der für die letzten Jahrzehnte Friedenszeit beispiellos ist, schürt die Angst vor einem ökonomischen Absturz mit Massenarbeitslosigkeit.
Doch der Wirtschaftsforscher zeigt sich mit dem Ergebnis des EU-Gipfels und der Einigung auf einen Wiederaufbaufonds größtenteils zufrieden. „Mir hätte es aber noch besser gefallen, wenn jedes Land für sich hätte entscheiden können, wie viel es notleidenden EU-Staaten wie Italien spenden möchte“, heißt es im „Handelsblatt“-Interview.
Die Rettungspakete der Bundesregierung bewertet Hans-Werner Sinn in seinem Buch eindeutig positiv. Zwar könne der Staat kaum erkennen, welche Unternehmen über funktionsfähige Geschäftsmodelle verfüge. Doch dies müsse hingenommen werden, um die Firmen zu unterstützen, die nur aufgrund der Epidemie in Schwierigkeiten gekommen seien.
Jetzt gilt es, den ökonomischen Crash in Deutschland und Europa zu überwinden, und es müssen nach Meinung von Hans-Werner Sinn längst fällige Strukturprobleme der europäischen Wirtschaft und des Geldwesens angepackt werden. Sein Buch ist daher als ein Zukunftsprogramm für die europäische Idee zu lesen, die gefährdet ist wie nie.
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Vielseitige Redner und Ökonomen:
Ehemaliger Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung
Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
Wirtschafts- und Finanzexpertin, Kommentatorin für n-tv
Präsident des ifo Instituts & Finanzwissenschaftler
Quellen: www.herder.de und www.handelsblatt.com