BUND fordert Meeresschutzoffensive zum Welttag der Ozeane
Die Ozeane haben eine besonders große Bedeutung für das Gleichgewicht auf dem Planeten Erde. Rund 70 Prozent der Erdoberfläche sind mit Meeren bedeckt. Sie produzieren die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen. Doch die Meere werden wärmer, saurer, sauerstoff- und artenärmer. Der BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat zum Welttag der Ozeane, der zum Wochenstart am 08. Juni begangen wurde, eine Meeresschutzoffensive noch für dieses Jahr gefordert. Denn obwohl es viele Maßnahmenpakete für einen starken Meeresschutz gibt, findet sich deren Umsetzung und Berücksichtigung nach Ansicht der Umwelt- und Naturschutzorganisation bislang kaum in politischen Realitäten wieder.
Es gäbe laut Nadja Ziebarth, Leiterin des BUND-Meeresschutzbüros in Bremen, kein Defizit an Maßnahmenvorschlägen, sondern ein Umsetzungsdefizit. Dabei seien gesunde Meere „als essenzielle Grundlage unser aller Lebensqualität untrennbar mit den Bereichen Klima, Biodiversität, Wirtschaft und Gesellschaft verbunden.“
Zuletzt taten die Corona-Beschränkungen dem Wasser gut. „Vor allem vor Städten, wo sonst viele touristische Aktivitäten auf dem Wasser stattfinden, kommen Meeresorganismen wieder dichter an die Küsten“, erklärt Martin Visbeck, Professor für Ozeanographie am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, in einem WDR-Interview. Allerdings sei dies nur „ein kleiner Beitrag zu etwas saubereren und ruhigeren Meeren“, auf der großen Skala habe sich kaum etwas getan. Folglich erwartet der Wissenschaftler auch keinen nachhaltigen Erholungseffekt für die Meere.
Die großen Stressfaktoren sind neben der Übernutzung der Meere für Gütertransport auch der Klimawandel und die Überfischung. Eine repräsentative Online-Studie des Sinus-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov zum Tag der Ozeane ergab, dass die Bevölkerung außerdem die Menge an Plastik im Meer für besonders problematisch hält. Und laut der Umfrage machen sich mehr als drei Viertel der Deutschen (78 Prozent) Sorgen um den Zustand der Weltmeere. Die Problemsensibilität bei diesem Thema nimmt dabei mit steigendem Alter zu: Während sich 69 Prozent der 18- bis 24-Jährigen um den Zustand der Ozeane sorgen, sind es in der Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen 84 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) geht außerdem davon aus, dass sich der Zustand der Meere in den nächsten zehn Jahren verschlechtern wird, nur eine Minderheit (12 Prozent) erwartet laut der Studie Verbesserungen in diesem Zeitraum.
Der BUND hat zum Welttag der Ozeane deutliche und weitreichende Forderungen an die Politik gestellt: Die Meere sollen in der Klimakrise gestärkt und der Schutz der Hohen See und der Tiefsee sichergestellt werden. Außerdem soll die Politik Menschen und Meere ins Zentrum globaler nachhaltiger Entwicklung stellen und starke institutionelle Strukturen schaffen, um eine effektive Meerespolitik zu ermöglichen.
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Renommierte Wissenschaftler und Experten in Sachen Klima- und Umweltschutz:
Meeresbiologin und Beststeller-Autorin
Renommierter deutscher Klimaforscher
Renommierter Klimawissenschaftler und Ozeanexperte
Quellen: www.bund.net, www1.wdr.de und www.sinus-institut.de